Hohenheim wird zum Sonnenkönigtum

Veröffentlicht am 30.04.2009 in Allgemein

Quelle: AStA Uni Hohenheim

AStA organisiert satirische Protestaktion nach Aufkündigung der Mitsprache bei der Verwendung von Studiengebühren. Pressemitteilung des Hohenheimer AStA:

Mit einer satirischen Protestaktion hat der Hohenheimer AStA auf die erschreckenden Entwicklungen in Sachen Studiengebühren hingewiesen. Rektor Hans-Peter Liebig setzt sich über Beschlüsse seines eigenen Aufsichtsrats hinweg. „Er regiert zunehmend autokratisch“, so AStA-Vorsitzender Stefan Haffke.

Während der Semesterferien herrschte an der Universität Hohenheim nur scheinbar Ruhe. Im Schloss wurden Gerüchte gestreut, Beschlüsse interpretiert und Absprachen aufgekündigt. Nach der Sitzung des Universitätsrats am 17. März entfaltete sich ein reger Schriftverkehr, der von objektiv falschen Pressemitteilungen über Fehlinterpretationen der Uniratsbeschlüsse bis zum offenen Bruch des Rektors mit den Studierenden führte. Obwohl der Universitätsrat am 17. März die einvernehmliche 10-80-10-Regelung des Rektors und der Studierenden bestätigte, schrieb Hans-Peter Liebig gestern in einem offenen Brief an die Studierenden, dass „… sich der konsensuelle Weg im Sinne der 10:80:10-Regelung als nicht tragfähig erwiesen hat und von mir deshalb nicht weiter verfolgt wird“.

Liebig hatte diesen „konsensuellen Weg“ dieses Jahr uniöffentlich schon einmal aufgekündigt und war dann vom Universitätsrat, seinem Aufsichtsrat, zurückgepfiffen worden. Dass er sich darüber hinwegsetzt, kann der AStA-Vorsitzende Stefan Haffke nur so erklären: „Liebig sieht Hohenheim als sein Königreich, das er mit absoluter Macht zu regieren glaubt.“ In dieses Bild des „Sonnenkönigs von Hohenheim“ passe, dass sich der am 17. März vom Universitätsrat eingeforderte Ausschuss zur Überprüfung der Sparmaßnahmen bisher nicht einberufen wurde. Zumal Experten an der Universitätbezweifeln, dass das planerische Defizit in Höhe von 3,2 Millionen Euro überhaupt existiert.

„Solange Herr Liebig uns und allen anderen Angehörigen der Universität die nötigen Informationen zum angeblichen Haushaltsloch vorenthält, sehen wir in diesem Punkt keinen weiteren Gesprächsbedarf“, sagte Stefan Haffke. Stattdessen warnte der Hohenheimer AStA am Dienstag mit einer satirischen Protestaktion davor, die universitäre Demokratie immer weiter auszuhöhlen: Ein als Hans-Peter XIV. verkleideter Student warf 1,2 Millionen Euro sprichwörtlich aus dem Fenster. „Unser Geld soll keine Haushaltslöcher stopfen, ob sie real existieren oder nicht“, bekräftigt AStA-Sprecher Haffke die Position der Studierenden. Ende des vergangenen Jahres hatte der Hohenheimer Rektor Hans-Peter Liebig erstmals ein planerisches Defizit in Höhe von 3,2 Millionen Euro im Haushalt 2009 erwähnt. Seither diskutiert die Universität die ebenfalls von Liebig vorgeschlagenen Einsparmaßnahmen. 1,2 Millionen Euro desvorgeblichen Defizits sollen aus Studiengebühren gedeckt werden. Dies haben die Studierenden ineiner Urwahl Ende Februar mit über 90% abgelehnt. „Wir halten weiterhin daran fest; keine Studiengebühren für das Haushaltsloch“, so AStA-Vorsitzender Stefan Haffke.

 
 

 

Jusos Filder

Die örtliche Juso-Arbeitsgemeinschaft freut sich immer über neue Gesichter.